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The Story Behind:

Die Geschichten hinter dem Kleingeld aus der Urlaubskasse

  Der Sacajawea-Dollar

Indianerin, 1 US-DollarIndianerin, 1 US-Dollar

Eine junge Frau mit einem Baby auf dem Weg durch die Wildnis. Ihr Name ist Sacajawea, und sie ist eine Indianerin vom Stamm der Shoshone. Im Alter von zehn Jahren wird sie von Hidatsa-Indianern entführt und später als Sklavin an den Vater ihres Kindes, einen französischen Pelzhändler, verkauft. Im Jahr 1804 wird sie Teil der Lewis- und Clark-Expedition. Im Auftrag des US-Präsidenten soll ein riesiges, von den Franzosen erworbenes Gebiet erforscht werden. Sacajawea bewährt sich als Dolmetscherin und Kundschafterin. Einen der wichtigsten Beiträge für den Erfolg der Expedition leistet sie jedoch durch ihre bloße Anwesenheit. Indianer haben auf ihren Kriegszügen niemals Frauen oder Kleinkinder dabei, und so schließen diese bei ihrem Anblick automatisch auf einen friedlichen Charakter der Expedition.

Nach der Beendigung der Expedition werden Lewis und Clark als Helden gefeiert. Sacajaweas Beitrag gerät für fast einhundert Jahre in Vergessenheit. Dies ändert sich etwa um 1900, als ihre Geschichte von einer Aktivistin für Frauenrechte wiederentdeckt und als Buch veröffentlicht wird.

Der Sacajawea-Dollar ist im Jahr 2000 zum ersten Mal herausgegeben worden und von Hand ausgesägt ein individuelles Schmuckstück.

 Der schnelle Fischer

10 Cent, Kanada: Gaffelschoner10 Cent, Kanada: Gaffelschoner

 

Den Dime, die kleinste kanadische Münze, schmückt seit 1937 ein schnittiger Gaffelschoner. Der schnelle und wendige Zweimaster gewann siebzehn Jahre in Folge den Fisherman’s Cup, der zwischen Nova Scotia und dem US-amerikanischen Massachusetts ausgetragen wurde, und avancierte so zum kanadischen Nationalheiligtum.

Der Name des 1921 gebauten Schiffs Bluenose leitet sich vom Spitznamen der Fischer Nova Scotias ab. Da diese beim Kabeljaufang bei den Grand Banks vor Neufundland oft eisigen Temperaturen ausgesetzt waren, wurden sie als "Blau-Nasen" bezeichnet.


 

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Das Geschenk der Franzosen

1-Dollar, USA: Freiheitsstatue1-Dollar, USA: Freiheitsstatue

 

Französische Handwerkskunst. Nein, nicht die filigran und mit viel Liebe von Hand ausgesägte 1-Dollar-Münze, aber die Liebe bringt uns auf die richtige Spur.

Wir schreiben das Jahr 1875 und die Reise führt uns nach Paris. Der Bildhauer Auguste Bartholdi hat eine fixe Idee und erstellt verschiedene bis zu elf Meter hohe Modelle einer Freiheitsstatue. Dann betreten Gustave Eiffel und der geniale Ingenieur Maurice Koechlin die Bühne. Letzterer entwirft die ausgeklügelte Trägerkonstruktion für die finale 46 Meter hohe Konstruktion. Im Sommer 1884 findet die Endmontage der aus 300 Kupferplatten bestehenden Statue statt. Wo? Immer noch in der Stadt der Liebe. Dann wird die Statue wieder zerlegt und in Kisten verpackt an Bord eines Dampfers an ihren Zielort Liberty Island gebracht.

Am 28. Oktober 1886 wird die Freiheitsstatue als Geschenk des französischen Volkes zur 100-jährigen Unabhängigkeit der USA eingeweiht und begrüßt seitdem die einfahrenden Schiffe in New York.

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 Geschnitzte Identität

10 Cent, Neuseeland: Maorie-Maske10 Cent, Neuseeland: Maorie-Maske

 

Die Maske sieht heftig aus - der Mund offen, die Zunge trotzig rausgestreckt und die Augen ragen hervor. Der Ausdruck ist aggressiv und sieht wie die Grimassen aus, die Maoris während der Kriegstänze machen. Die Linien auf der Maske spiegeln Tattoos wider, die die indigene Bevölkerung traditionell auf ihren Gesichtern hatten, um Feinde abzuschrecken.

Holzmasken, wie die auf dem neuseeländischen 10-Cent-Stück, schmückten bei den Maoris einst wichtige Gebäude oder Kanus. Die traditionelle Schnitzkunst genoss ein so hohes Ansehen, dass von hochrangigen Häuptlingen erwartet wurde, damit vertraut zu sein. Schließlich konnte der kleinste Schnitzer, den sich ein Handwerker leistete, ein Leben kosten, da er nicht als optischer Fehler, sondern als spirituelles Omen gedeutet wurde.

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Eine deutsche Geschichte

50 Pfenning, Deutschland: Baumpflanzerin50 Pfenning, Deutschland: Baumpflanzerin

 

Die Baumpflanzerin, das Symbol des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Währungsreform war seit einigen Monaten in Kraft, die Bundesrepublik noch nicht gegründet.

Mit dem Schriftzug "Bank deutscher Länder" verließ die junge Gerda 1949 die Karlsruher Münzpräge. Zum Glück musste sich die schwangere Gerda an jenem kühlen Valentinstag nicht nackt auf den Weg machen. Einst als Aktzeichnung entstanden, hatte der Bildhauer Richard Martin Werner seine Frau noch mit einem wärmenden Gewand verhüllt und ihr einen Eichensetzling mit auf den Weg gegeben.

2 Milliarden Mal wurde der Fünfziger bis zur Einführung des Euros 2002 geprägt. Ein großes Dankeschön an die "Trümmerfrauen des Waldes" und alle anderen Frauen, die Deutschland wiederaufgebaut haben: „Danke, Gerda.“

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Münzgeschichten: Fotos & Texte von Uli Schiffgen